Root Benutzer und SUDO

Für die Installation und Konfiguration von Softwarepaketen werden in der Regel Administrator-Rechte benötigt. Unter Unix/Linux heisst der Standard-Administrator mit den höchsten Rechten root (die Wurzel in einem Hierarchiebaum). Ähnlich wie bei der Benutzerkontensteuerung (User Account Control, UAC) in Windows können bei Linux Administrations-Aufgaben temporär mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, nur dass diese von Linux in der Shell nicht automatisch über einen Dialog angefordert werden.

Der Befehl, um auf der Kommandozeile eine Applikation oder Prozess mit den Rechten eines anderen Benutzers (z. B. des Superusers root) auszuführen bzw. zu starten, ohne dessen Passwort kennen zu müssen, heisst sudo (für „Super User Do„). In der Datei /etc/sudoers wird festgelegt, welche Benutzer oder Gruppen bestimmte Programme mit welchen Rechten ausführen dürfen.

Um sudo nutzen zu können, muss der betreffende User der Gruppe „sudo“ angehören.

Einen Benutzer der Gruppe sudo hinzufügen:
adduser benutzername sudo

Um einen Befehl mit Root-Rechten auszuführen, wird einfach der Befehl sudo vorangestellt, z.B.:
sudo apt-get update

Am Prompt lässt sich erkennen, mit welchen Benutzerrechten man gerade unterwegs ist:

  • pi@raspberrypi ~ $ : Benutzer pi (mit $ im Prompt)
  • root@raspberrypi:~# : Superuser root (mit # im Prompt)

Wird sudo kein anderer Benutzername angegeben, wird immer root angenommen. Die wichtigsten Aufrufe von sudo auf der Kommandozeile:

  • Einzelnen Befehl als root ausführen (Home-Verzeichnis bleibt gleich):
    sudo BEFEHL
  • Einzelnen Befehl als BENUTZER ausführen (Home-Verzeichnis bleibt gleich):
    sudo -u BENUTZER BEFEHL
  • Einzelnen Befehl als BENUTZER ausführen (Home-Verzeichnis wird zu dem von BENUTZER):
    sudo -u BENUTZER -H BEFEHL
  • Neue Shell als root öffnen (Home-Verzeichnis wird zu dem von root):
    sudo -i

Alternativ kann der Benutzer mit dem Befehl su (für „substitute user identity„) auch gewechselt werden, sofern dessen Passwort bekannt ist:
su

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